Adam Puntschart wurde am 12.Juli 1914 in Moosburg in Kärnten geboren. Schon mit 15 Jahren wurde er Mitglied der Sozialistischen-Arbeiter-Jugend Österreichs (1929-1934), fünf Jahre später trat er dem (illegalen) Kommunistischen Jugendverband Österreichs in Graz/Steiermark bei. Diese Mitgliedschaft führte zu seiner Verhaftung und Internierung im KZ Wöllersdorf (bei Wiener Neustadt) und im Gefängnis Messendorf (Oktober 1935 – April 1936). Puntschart war vor und nach seiner Haft arbeitslos.
Nach dem Beginn des Spanischen Bürgerkriegs entschied er sich zur Teilnahme an den Kämpfen zur Verteidigung der spanischen Republik gegen die aufständischen Truppen Francos. Im Januar 1937 kam er in Spanien an und wurde Mitglied des Bataillons Tschaipaiew innerhalb der 13. Internationalen Brigade. Nach der Niederlage der Republikaner gegen die Faschisten 1939 wurde er mit den anderen Interbrigadisten in Südfrankreich interniert, nacheinander in Camps in St. Cyprien bei Perpignan, in Gurs am Fuß der Pyrenäen, in Les Milles bei Aix-en-Provence und in St. Nicolas bei Nimes.
Vom Camp St. Nicolas entwich Puntschart, wurde in Paris verhaftet, an die Gestapo ausgeliefert und von November bis Dezember 1940 über verschieden Stationen nach Graz überstellt. Von da aus lieferte ihn die Gestapo ins KZ nach Dachau ein, wo er als Häftling Nr. 24 313 in der Kategorie der Politischen Häftlinge (roter Winkel) als sogenannter „Rotspanienkämpfer“ interniert wurde. Nach Einsätzen in verschiedenen Arbeitskommandos in der Umgebung von Dachau, in Nürnberg, Neustift im Stubaital und München kam Puntschart mit dem Transport Anfang Oktober 1944 ins Außenkommando nach Überlingen.
Nach seiner Flucht aus Überlingen blieb er bis zum 7. Mai 1945 im Spital in Schaffhausen. Dann wurde er in das Hotel Belmont in Montreux zur Genesung eingewiesen. Im Juni 1945 kehrte er über die Schweizer Grenze bei Rielasingen nach Deutschland zurück und verbrachte den Sommer 1945 in Überlingen.
Er lebte und arbeitete bei der Familie Löhle, zu der er schon in der Zeit der Haft Kontakt herstellen konnte. Karl und Maria Löhle hatten eine Metzgerei in der Überlinger Franziskanerstraße. In dieser Metzgerei holten die Häftlinge Fleisch und Wurst für das Lager. Trotz der Bewachung konnten sie dabei mit der Metzgersfamilie sprechen, die unter großer Gefahr die Häftlinge unterstützte. Als Puntschart im Juni 1945 in Überlingen ankam, war der Metzgermeister Karl Löhle Bürgermeister der Stadt. Die französische Militärregierung hatte ihn als überzeugten Antifaschisten in diese Funktion eingesetzt.
Adam Puntschart kehrte im Herbst 1945 nach Österreich zurück und arbeitete von 1946 an als Portier in der Lungenheilanstalt Hörgas bei Graz bis zu seiner Pensionierung.
Im Herbst 1991 starb er mit 77 Jahren.
Quellenangabe: Oswald Burger: Der Stollen, Überlingen 2019. S.51-55