Am 2. Juli 1900 erhob sich der erste Zeppelin über dem Bodensee. Der Begründer Graf Zeppelin sah im Luftschiff ein Kriegsgerät, mit dem man weit in feindliche Linien hineinsehen und Bomben abwerfen konnte, zu Lande und zu Wasser – auf Kriegsschiffe und die neue Waffe: U-Boote.
Als im 1. Weltkrieg in jedem Monat mindestens ein Luftschiff, Flugzeuge, Motoren und Getriebe ausgeliefert wurden, waren in Friedrichshafen ca. 11 000 Menschen damit beschäftigt.
Dabei waren vier miteinander verbundene Unternehmen entstanden:
• die Mutterfirma Luftschiffbau Zeppelin
• die Motorenfirma Maybach
• die Hallenbaufirma und spätere Flugzeugfirma unter der Leitung des Ingenieurs Claude Dornier
• die Getriebefirma ZF-Zahnradfabrik
Nach der Niederlage Deutschlands im ersten Weltkrieg und forderte der Versailler Vertrag Friedensproduktion: Statt Luftschiffen wurden Milchkannen, Automobile und PKW- Getriebe hergestellt.
Alle Schranken fielen, als das Dritte Reich aufzurüsten begann. Die Fahrten der Zeppeline um die ganze Welt machten die Luftschiffe mit ihren gigantischen Ausmaßen berühmt. Die „Hindenburg“ (LZ 129) war 245 m lang, ca. 41 m breit und fasste 200 000 Kubikmeter Gas! Am 6. Mai 1937 ging die Luftschiffära mit ihrer Explosion in Lakehurst in den USA jäh zu Ende.
Jetzt wurde in Friedrichshafen ganz auf Rüstungsproduktion umgestellt. Radaranlagen, Peilanlagen, Fallschirme, Fesselballons, Teile für den Flugzeugbau und die Raketenentwicklung, Motoren und Getriebe für die Vollketten- und Halbkettenfahrzeuge wurden gefertigt.
Während des 2. Weltkrieges waren weit über 15 000 Menschen in der Rüstungsindustrie Friedrichshafens beschäftigt. Deutsche, Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter und angeworbene Freiwillige.
Weil Friedrichshafen einer der wichtigsten deutschen Rüstungsstandorte war, wurde die Stadt auch ein bevorzugtes Ziel alliierter Bombenangriffe. Bei den Angriffen wurden 2/3 der Stadt zerstört, ca. 700 Menschen starben. Die Einwohnerzahl ging von 28 000 auf 8 000 zurück.
Von Mitte Juni 1943 bis zum Kriegsende wurden fast alle Fabrikanlagen dem Erdboden gleichgemacht. Zunächst suchte man Ausweichquartiere, doch die einzig wirklich bombensichere Lösung schien eine unterirdische.